Interview mit meiner Autorenkollegin Katharina Mosel

Da dieser Newsletter vor Beginn der OBM (Online Buchmesse 3. – 7. November 2021) versendet wird, an der wir beide teilnehmen, zu Beginn zwei diesbezügliche Fragen:

  1. Hast Du schon einmal an der OBM teilgenommen?

Ja, ich bin von Anfang an mit dabei. 2021 ist meine vierte Onlinebuchmesse.

  1. Welchen Nutzen könnten Leser aus dieser Messe ziehen?

Leser und Leserinnen haben praktisch von zu Hause aus die Möglichkeit, neue Bücher und ihnen bisher unbekannte Autoren und Autorinnen kennenzulernen. Es gibt viele Aktionen rund um die Bücher, Interviews, Gewinnspiele, Lesungen. Im Grunde all das, was es auch auf den „normalen“ Präsenzmessen gibt.  Der Vorteil gerade in Zeiten wie diesen ist, dass man sich nicht ins Gedränge stürzen muss, um dabei sein zu können.

Nun zu den weiteren Fragen:

 

  1. Wie würdest Du das Genre bezeichnen, in dem Du schreibst?

Tatsächlich eine schwierige Frage, über deren Antwort ich anfangs ziemlich lange gegrübelt habe.  Ich denke, dass ich zeitgenössische Romane schreibe. Da der Markt aber eine genauere Einordnung fordert (vielleicht bilde ich mir das auch nur ein), habe ich mich für den Begriff „Frauenromane“ entschieden. Der Begriff „Heiterer Gesellschaftsroman“ war ja schon vergriffen. J

Antwort Brigitte: Das Subgenre gehört mir nicht, Du bist herzlich eingeladen, es ebenfalls zu nutzen 😉

  1. Selfpublishing oder Verlag?

Ich bin eine leidenschaftliche Selfpublisherin, weil ich gern die Zügel in der Hand habe. Ich bin seit 29 Jahren als Anwältin selbstständig und es von daher gewöhnt,  Dinge für mich zu entscheiden. Das schließt natürlich nicht aus, dass es einen Abstecher zu einem Verlag geben kann. „Sommergolf“ ist beim Kampenwand Verlag erschienen. Man muss schließlich alles einmal ausprobieren.

  1. Kannst Du uns ein wenig mehr über deine Romane erzählen?

Meine Romanen handeln von Frauen im mittleren Alter, die vor Veränderungen stehen. Beispielsweise, weil ihre Ehe gescheitert, der Lebenspartner verstorben ist oder der Beruf sie nicht mehr ausfüllt.  Im Grunde genommen spiegeln meine Bücher das wahre Leben wieder. Ich selbst bin Jahrgang 63 und habe durch meine Tätigkeit als Anwältin sehr viel mit Frauen zu tun, deren Lebensumstände sich auf die eine oder andere Weise verändern. Ich bin auch nach vielen Jahren in der Praxis immer noch begeistert darüber, wie wandlungsfähig wir sein können. Auch mit Mitte 50 kann ich noch einmal etwas völlig Neues wagen. Das ist der Stoff, aus dem meine Geschichten entstehen.

  1. Wie würdest Du Deine Zielgruppe definieren?

Meine Romane erzählen Geschichten über Frauen, die in den besten Jahren sind. Damit meine ich Frauen ab 40 aufwärts. Von daher richten sich die Bücher eher an Frauen, die nicht mehr ganz so jung sind und schon die eine oder andere, nicht zwangsläufig immer positive, Lebenserfahrung gesammelt haben.

  1. Welche Genres dienen Dir zur Entspannung?

Ich bin eine Querbeetleserin, lese z.B. sehr gern Biografien, aber auch klassische Romane, Krimis und Thriller. Zur Entspannung finde ich besonders amerikanische Thriller sehr unterhaltsam.

  1. Als Buch oder auf dem E-Reader?

Sagen wir mal so: Wenn ich einen Roman von Jonathan Franzen oder Juli Zeh lese, bevorzuge ich das gedruckte Buch. Bei Thriller, Krimis oder Unterhaltungsromanen, greife ich immer öfter zum E-Book. Auf Urlaubsreisen nehme ich sowieso nur den E-Book Reader mit, seitdem ist mein Gepäck viel leichter geworden.

  1. Bevorzugst du bei Unterhaltungsromanen Happy-End, Sad-End oder Open-End?

Wenn die Geschichte gut ist, mich mitreißt, mich berührt und  mich zum Abschalten bringt, ist mir das Ende egal, solange es zur Geschichte passt.

  1. Welchen Wert misst du Rezensionen bei? Als Autorin, als Leserin?

Als Leserin lese ich ganz selten Rezensionen. Wenn, dann tatsächlich eher die negativen Bewertungen. Die finde ich oftmals aussagekräftiger, als Lobeshymnen. Ab und zu entscheide ich mich für ein Buch, weil mich die kontroversen Bewertungen neugierig gemacht haben und ich mir mein eigenes Urteil bilden möchte.

Als Autorin ist das natürlich anders. Ich freue mich über jede Rezension, weil ich im besten Falle daraus für zukünftige Romane etwas lernen kann. Wenn ich lediglich ein-Sternebewertungen ohne Kommentar bekomme, ist es schwierig, weil ich überhaupt nicht einschätzen kann, was die Leserin genau bemängelt.

  1. Da die meisten Leserinnen dieses NLs zumindest eines meiner Bücher kennen, würde ich gerne wissen:        Was unterscheidet unsere Bücher

Ich habe nicht alle Büche von dir gelesen. In denen, die ich kenne, setzen sich Frauen mit politischen Institutionen oder z.B. der Kirche auf unterhaltsame Art und Weise auseinander.  Meine Romane beschäftigen sich eher mit privaten Schicksalsschlägen von Frauen. Und der regionale Aspekt natürlich: Deine Geschichten spielen in Österreich, von mir aus betrachtet also im Süden (für die Hamburgerin fängt der Balkan ja hinter dem Elbtunnel an), während ich meine Geschichten im Norden Deutschlands angesiedelt habe.

b.Wo siehst Du Gemeinsamkeiten

Wir schreiben beide über Frauen, die im Leben stehen und sich nicht nur über ihre Männer definieren. Sowohl in meinen, wie auch in deinen Romanen gibt es humorvolle Szenen, es darf und soll gelacht werden, Unterhaltung im besten Sinne.